In der Rheinaue bei Bislich hat der Deich auf einer Länge von drei Kilometern einen Abstand von etwa 500 Metern zum Rhein. Hier verläuft parallel zum Fluss eine tiefe Geländesenke durch das Deichvorland, die durch frühere Kiesabgrabungen und Bodenentnahmen entstanden ist. Das Grünland wird hier unter Naturschutzauflagen nur schonend beweidet, Kiesabbau findet heute nur noch nördlich angrenzend statt. Bevor der Rhein zur Wasserstraße ausgebaut wurde, schlängelte sich der Fluss hier durch weiche Böden, bildete Nebengewässer und breite Flachwasserbuchten. Vor langer Zeit gab es in der Rheinaue bei Bislich bereits ein solch regelmäßig durchströmtes Nebengerinne von über zwei Kilometern Länge, wie es nun ganz ähnlich erneut geschaffen werden soll.Das Naturschutzgebiet Rheinaue „Bislich-Vahnum“ ist Teil von zwei internationalen Schutzgebiets-Netzwerken: den international bedeutsamen Feuchtgebieten (RAMSAR-Konvention) und des EU-Vogelschutzgebietes „Unterer Niederrhein“. Neben dem deutschen Status des Naturschutzgebietes ist die Rheinaue bei Bislich auch über europäisches Gemeinschaftsrecht geschützt. Mit den FFH-Gebieten „Rhein-Fischschutzzonen zwischen Emmerich und Bad Honnef“ und „Rheinaue Bislich-Vahnum“ ist die Rheinaue ökologisch von europaweiter Bedeutung.
EG-Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“
Der Untere Niederrhein ist Brut- Rast- und Überwinterungsgebiet für zahlreiche Wasser- und Watvogelarten der EG-Vogelschutzrichtlinie. Neun Arten erreichen oder überschreiten regelmäßig das quantitative Kriterium der RAMSAR-Konvention (1% einer Flyway-Population). Die Überwinterungsbestände arktischer Gänse erreichen bis zu 180.000 Tiere.

