Der neue Rhein-Seitenarm bei Wesel-Bislich nimmt immer weiter Gestalt an: Nun wurde das Einlassbauwerk eingebaut, das die Verbindung des Seitenarms mit dem Rhein herstellen wird. Es reguliert in naher Zukunft das Einströmen des Flusswassers. Damit ist der Seitenarm erst ab einem bestimmten Wasserstand des Rheins angebunden. So wird sichergestellt, dass sich die Strömungsverhältnisse im Rhein nicht maßgeblich ändern.
Bereits jetzt ist in den fertigen Bereichen des Seitenarms, der aus einem alten Abgrabungsgewässer und neu angelegten Gewässerbereichen besteht, eine positive ökologische Wirkung zu beobachten. „Seltene und gefährdete Pflanzenarten wie die Polei-Minze, das Gemeine Flohkraut und der Froschlöffel konnten die neu geschaffenen naturnahen Bereiche bereits erobern und sich so ausbreiten“, freut sich Wilhelm Itjeshorst von der Biologischen Station im Kreis Wesel (BSKW) bei einer der regelmäßigen Kontrollen des Gebiets.
„Auch Vogelarten wie Enten und Gänse haben den Seitenarm schon in Besitz genommen. Und demnächst ist mit noch mehr Besuch zu rechnen: Viele Rastvögel wie die arktischen Wildgänse, die hier den Winter verbringen, benötigen solche Gebiete dringend“, ergänzt Dr. Thomas Chrobock, Projektleiter der NABU-Naturschutzstation Niederrhein.
Mit dem Einbau des Einlassbauwerks ist die schwierigste Arbeit am neuen Seitenarm abgeschlossen. Die restlichen Arbeiten wie die Befestigung des Einlaufbereichs und die Verbindung zum bereits fertigen Abschnitt des Seitenarms werden ebenfalls in diesem Jahr fertiggestellt.
Große Ereignisse - hier ein großer Kran - warfen ihren Schatten voraus
(Foto: Dr. Thomas Chrobock).
Das Einlaufwerk als Catwalk (Fotograf: Dr. Thomas Chrobock).